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Weihnachtsgeschichte, Teil II


Diesmal wurde Paul ziemlich unsanft aus seinen Träumen gerissen, nämlich durch lautes Bellen und Geschrei!

Was war denn jetzt schon wieder los? Vorsichtig sah Paul aus dem Fenster und nein, nein das konnte doch nicht wahr sein! Er glaubte seinen Augen nicht zu trauen, da stand sein Frauchen mit einem Hund im Arm vor der Türe. Sie würde doch nicht, .... nein das würde sie ihm nicht antun?! Oder etwa doch? Sie meinte ja, sie müsste Gott und die Welt retten, aber ausgerechnet einen Hund? Wo sie doch wusste wie sehr er, Paul, seine Ruhe liebte??

Aber je länger Paul darüber nachdachte,.... vielleicht war ein Hund ja gar nicht so schlecht. Er tat ja wirklich was er konnte um Frauchen zu helfen, wenn sie Stress hatte, verlangte er lautstark und augenblicklich sein Fressen, legte sich auf die Waschmaschine, weil er wusste, sie würde sie dann nicht einschalten, um ihn nicht zu stören, verschwand vollkommen verstört und verschreckt ganz hinten im Wohnzimmerschrank, wenn sie auch nur in die Nähe vom Staubsauger kam, sodass der Sauger gar nicht erst in die Hand genommen wurde. Am Abend, wenn sie noch immer vor dem Computer arbeitete, legte er sich auf die Tastatur und war durch nichts herunterzubewegen. Das machte sogar Spaß und oft gingen da dann die lustigsten Fenster auf, einmal stand sogar die Schrift Kopf und Frauchen musste den Laptop dann aufstellen wie ein Buch!

Dies alles tat er nur, um seinem Frauchen eine Auszeit zu ermöglichen, aber stur wie sie war, suchte sie sich ständig neue Aufgaben und hetzte weiter durch die Gegend. Schade, dass er ihr nicht verständlich machen konnte, das dies alles nur zu Ihrem Besten geschah.

Wobei er schon zugeben musste, wann immer er mit ihr schmusen wollte, lies sie alles liegen und stehen, um die Zeit mit ihm zu genießen! Sie wusste genau, dass die gemeinsame Erdenzeit begrenzt und dafür um so kostbarer war. Warum nur, sahen die Menschen aber nicht auch, dass die eigene Zeit begrenzt war und jeder Augenblick der ungenutzt verstrich, unwiederbringlich war. Er hörte oft, wie sie davon redeten, dass es gut wäre im Hier und Jetzt zu leben, doch sehr oft gelang es wohl nicht. Oft ertappte er sein Frauchen, wie sie in Gedanken den Einkaufszettel durchging, oder die Arbeiten die noch zu erledigen wären, während sie mit ihm schmuste. War das dann im Hier und Jetzt??? Er versuchte dann immer sein Bestes, sie zurück zu holen, knurrte, fauchte und wenn gar nichts half, setzte er auch gezielt die Krallen ein, ...... was aber war der Dank?? Er wurde ausgeschimpft! Menschen verstanden einfach so vieles nicht, aber er würde nicht aufgeben, sich verständlich zu machen und vielleicht, ja vielleicht konnte ihm ein Hund ja dabei helfen! Auf jeden Fall würde er gleich von Anfang an zeigen, wer hier der Chef im Hause ist.

Langsam ging die Türe auf und herein kam aufgeregt ein kleines, verspieltes, aufgeregtes Hundebaby. Paulchen verschwand gleich einmal sicherheitshalber hinter dem Sofa, Sicherheit ging schließlich erstmal vor Erziehungsmaßnahmen!

Aber langsam, es dauerte vielleicht 1 Minute besann sich Paulchen, schließlich war er der Herr im Haus und der verschwand doch nicht unter dem Sofa. Also sprang er sofort wieder auf das Sofa um gleich einmal ein furchterregendes Fauchen loszulassen! So wie es aussah, machte das durchaus Eindruck, der kleine Hund bremste erst einmal scharf ab und zog den Schwanz ein, gefolgt von einem ängstlichen Jaulen.

Das ging ja besser als gedacht, Paulchen war sehr zufrieden mit sich. Der Kleine machte gar keinen schlechten Eindruck und irgendwie kam er ihm sogar bekannt vor, seltsam!

Frauchen war jetzt mehr gestresst als vorher, aber es schien ihr gut zu tun. Wenn klein Lupo hinaus musste, Hunger hatte oder spielen wollte, ließ sie alles fallen und beschäftigte sich mit Lupo. Da war sie dann wirklich im hier und jetzt und auch mit den Gedanken ganz bei dem Hund und nicht bei den Arbeiten die noch anstehen, der Einkaufsliste oder dem nächsten Hausputz. So wie es sein sollte.

Aber immer öfter dachte er darüber nach, woher sie sich kennen würden, wenn er Lupo in die blauen Augen sah, sah er darin Verständnis, Mitgefühl und seltsamer Weise eine Weisheit, die so gar nicht zu dem jungen Hund passen wollte.

Als Paulchen es sich wieder einmal auf der Fensterbank bequem machte träumte er von Kindern, die auf einer Wiese und im Wald spielten, von Leichtigkeit, Freude von einer unendlichen Weite und vor allem ein Gefühl von Frieden und Zufriedenheit.

Es fiel im auf, dass alle Wesen ob mit 2 oder 4 Beinen Flügel hatten und alles strahlte in einem hellen Licht.

Langsam erwachte Paulchen aus seinem Traum und sah in die strahlend blauen, weisen Augen von Lupo und plötzlich wusste er, woher er dieses Wesen kannte! Aus ihrer gemeinsamen Vergangenheit, Lupo war sein Wolf, sein Freund, der versprochen hatte, ihm auf der Erde zu helfen und beizustehen!

Es ist ein wunderbares Gefühl, wenn sich zwei Seelen begegnen, und wenn Du achtsam bist und auf Dein Herz hörst, wirst auch Du solche Begegnungen spüren können! Da bin ich mir ganz sicher!

... weiter zu Teil III

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