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11. Dezember

 

Pauls Weihnachtsgeschichte

 

Kapitel 1

 

Es war einmal, weil es so schön ist, und viele Geschichten so beginnen, will ich auch meine Adventgeschichte so beginnen:

 

Es war einmal eine Familie, mit vielen Kindern, sie lebten in einem schönen Haus mit

einem großen Garten. Rundherum blühte es, Bäume spendeten Schatten, das Haus war

mit Lachen erfüllt und die Kinder spielten im Garten und tobten durch den Wald.

Sie hatten viele Spielgefährten, Elfen, Feen, Waldgeister, Engel, Wölfe, Katzen, Hunde, Vögel und noch einige mehr.

 

Klein Paulchen hatten es die Wölfe besonders angetan und er folgte ihnen auf Schritt und Tritt. Wenn er müde wurde, suchte er bei Ihnen Schutz und schlief in deren Pfoten ein, eingehüllt in Wärme und Licht.

 

Einmal fragte er einen Wolf, wozu sie denn auf einmal 4 Beine hätten, wenn sie doch fliegen könnten?

 

Der Wolf erklärte Paulchen, dass sie sich darauf vorbereiteten, auf die Erde zu gehen um

dort als Wölfe zu leben, dabei würden sie aber die Fähigkeit zu fliegen, kurzzeitig abgeben müssen.

 

 

 

 

Aber warum, fragte Paulchen ganz entsetzt? Der Wolf lachte und erklärte weiter: "Weil

wir auf der Welt unsere Erfahrungen machen möchten, wir möchten Mutter Erde unter den

Pfoten spüren und wir wollen den Menschen helfen, auf der Welt zurecht zu kommen, und sie als deren Krafttiere leiten und beschützen, wenn sie es möchten.

 

"Was sind denn Menschen?", wollte Paulchen wissen. "Menschen" erklärte der Wolf, "sind

Engel ohne Flügel, auch Du wirst bald auf die Erde kommen und vorher Deine Flügelchen

abgeben".

 

Entsetzt stampfte Paulchen mit seinen kleinen Füßchen auf und schnaubte: "Nein,

meine Flügel gebe ich nicht her und auf diese dumme Welt zu den komischen

Menschen will ich auch nicht."

 

Der Wolf lächelte milde und stupste Paulchen mit der Schnauze sachte an, "sei nicht

traurig Paul, es ist eine wundervolle Erfahrung, Du wirst

Abenteuer erleben, zur Schule gehen, arbeiten und  mit einem Auto fahren,  Du wirst selbst Papa sein und irgendwann Opa und danach darfst Du ja wieder hier her zurückkehren, mit einem ganzen Rucksack voller Geschichten, die Du auf der Erde erlebt hast, das wird spannend, Du wirst sehen!

 

"Wenn Du Hilfe brauchst, kannst du mich auch jederzeit zu Dir rufen und ich helfe

Dir und stehe Dir zur Seite!"

"Wirklich?", fragte Paulchen zögerlich! "Ja, wirklich", antwortete der Wolf, "du brauchst nur

ganz fest an mich zu denken und schon bin ich an Deiner Seite. Du darfst nur eines nicht

vergessen, wenn wir beide auf der Erde sind, müssen wir uns genauso unterhalten, wie

wir es jetzt auch tun."

 

Paulchen schaute verwirrt und fragte: "Ja, das ist ja klar, wie sollten wir uns denn sonst

unterhalten?" Ernst schaute ihn der Wolf an und  antwortete: "Weißt Du, auf der Erde  gibt es viele verschiedene Sprachen, sie unterhalten sich mit Worten und mit dem Verstand, und viele Menschen haben unsere Sprache verlernt, sie verstehen uns oft nicht mehr!"

 

Jetzt war Paulchen wirklich ganz entsetzt und fragte: "Das kann ich nicht glauben, wie kann man denn die Sprache des Herzens verlernen?"

 

Paulchen war fassungslos und lief sofort zurück nach Hause, zu seiner himmlischen Mutter und rief schon von weitem: „ich will nicht auf die Erde, ich will nicht auf die Erde“

Seine Mutter erschien lächelnd an der Tür und fragte: „ Ja warum denn nicht, Paulchen?“ „Weil sie unsere Sprache verlernt haben! „ rief Paul.

 

„Weißt Du“, erklärte die Mutter, „es gibt viele Menschen, die haben sie nicht verlernt und je mehr wir diesen Menschen helfen, desto mehr können sich wieder daran erinnern. „hmm“, Paul dachte angestrengt nach, „dann gehe ich vielleicht doch auf die Erde, aber ich will kein Mensch sein! Was wenn ich die Sprache dann doch auch verlerne, das wäre ja ganz schrecklich! Nein, das will ich nicht, auf keinen Fall!“ „Ach Paul“, meinte die Mutter, „du warst doch schon oft als Mensch auf der Erde, nur kannst Du Dich gerade nicht erinnern, weil Du Dich auf die neue Zeit dort unten vorbereitest, aber Du wirst sehen, es kann auch wunderschön sein!“

 

Seine Mutter überlegte kurz, dann rief sie Paul wieder zu sich und führte ihn zu einem großen Fenster. „Schau, da kannst Du einen Blick auf die Erde werden, schau Dir alles genau an, dann überlegen wir gemeinsam, was Du machst,  und wer Du sein möchtest.“ Paul bekam ganz große Augen, als er das rege Treiben auf der Erde beobachtete. Er sah die Menschen, die herumhetzten, sah andere, die hungerten, Krieg und Gewehrfeuer erschreckten ihn und liesen ihn schnell wo anders hinblicken, er sah die vielen verschiedenen Tiere und bei allen Lebewesen sah er ein kleines Licht leuchten. Bei manchen strahlte es hell und klar, bei anderen wiederum war es dunkel und stumpf, da musste er sich sehr anstrengen es überhaupt wahrnehmen zu können.

 

„Ich möchte ein so strahlendes Wesen werden, wie der Mensch da unten“, rief Paul und zeigte auf ein besonderes helles, strahlendes Licht. „Dann kann ich allen anderen die Dunkelheit erhellen und immer für sie leuchten und alle werden unsere Sprache wieder verstehen!“

 

„Das wird nicht leicht sein“, meinte die Mutter und runzelte die Stirn. „Weißt Du, viele Menschen brauchen die Dunkelheit um zu lernen und Ihre Erfahrungen zu machen, um daraus zu wachsen, vielleicht werden sie Dich dann zurück stoßen, Dich ablehnen, weil sie dein Licht in solchen Momenten nicht ertragen  können!“

 

Paul hatte aufmerksam zugehört, aber auch die Erde nicht aus den Augen gelassen. Er hatte bemerkt, dass sich die Lichter veränderten, mal strahlten sie mehr, dann weniger, dann flackerten sie, bei manchen erloschen sie fast ganz, nur um dann heller als zuvor zu leuchten.

Und doch gab es Wesen, da war das Licht immer hell und klar, strahlte warm in die Nacht und verbreitete einfach Liebe.

 

Von seiner Mutter erfuhr Paul, dass es sich dabei um die Tiere handelte. Sie schenkten den Menschen Ihre bedingungslose Liebe, weil sie in jedem einzelnen das strahlend helle Licht erkennen konnten, das tief im Inneren in jedem Menschen brannte,  egal ob es gerade genährt wurde oder zu verhungern drohte.

 

Dann werde ich ein Tier, beschloss Paul sofort und war nun bereit, auf die Erde zu gehen um den Menschen zu leuchten, zu helfen, zu dienen!

 

Kapitel 2

 

Zur gleichen Zeit, erwachte auf der Erde Kater Paulchen von seinem Mittagsschlaf. Er streckte sich verschlafen, schüttelte sich kurz und schaute sich langsam um.

Er erkannte seinen geliebten Kratzbaum, seinen gemütlichen Fensterplatz, von dem aus er die Vögel beobachten konnte, seinen Futternapf! Gott sei Dank, er war zu Hause bei seinen Dosenöffnern, die ihm jeden Wunsch von den Augen ablasen, naja, er hatte sie ja auch ordentlich trainiert und Ihnen mit  ausdauerndem Geschrei klar gemacht, was er wünschte und vor allem wer hier das Sagen hatte. Er schüttelte sich, wenn er daran dachte, dass sie versucht hatten, ihn aus dem Bett zu vertreiben?? Ja wo kamen wir denn da hin? Oder gemeint hatten, es würde reichen, ihm nur dieses grässliche Dosenzeugs  anzubieten, einfach unglaublich! Diese Unsitten hatte er aber ziemlich bald abgestellt und das war Schnee von gestern! Mittlerweile reichte ein vorwurfsvoller Blick, schlimmstenfalls ein ziemlich jämmerliches aber doch nachdrückliches Miau und schon sprangen alle, um seinen Wünschen nachzukommen!

 

Ja er war mit seinen Mitbewohnern durchaus zufrieden! Noch einmal schüttelte er sich, um den Traum loszuwerden, ein wahrer Alptraum, man stelle sich vor, er hätte sich ein Leben als Hund oder gar als Mensch ausgesucht, also er wäre gekommen um zu dienen, nein, das wäre nicht in seinem Sinne gewesen, einfach nicht auszudenken!

Gott sei Dank hatte er sich entschieden, sich als Katze bei seinen Menschen verwöhnen zu lassen! Natürlich half er wo er nur konnte, aber das ist eine andere Geschichte. Jetzt knurrte langsam sein Bauch und da half am besten etwas Leckeres zu Futtern, miauuuuuu

 

 

 

Kapitel 3

 

Diesmal wurde Paul ziemlich unsanft aus seinen Träumen gerissen, nämlich durch lautes Bellen und Geschrei!

Was war denn jetzt schon wieder los? Vorsichtig sah Paul aus dem Fenster und nein, nein das konnte doch nicht wahr sein! Er glaubte seinen Augen nicht zu trauen, da stand sein Frauchen mit einem Hund im Arm vor der Türe. Sie würde doch nicht, .... nein das würde sie ihm nicht antun?! Oder etwa doch? Sie meinte ja, sie müsste Gott und die Welt retten, aber ausgerechnet einen Hund? Wo sie doch wusste wie sehr er, Paul,  seine Ruhe liebte??

Aber je länger Paul darüber nachdachte,.... vielleicht war ein Hund ja gar nicht so schlecht. Er tat ja wirklich was er konnte um Frauchen zu helfen, wenn sie Stress hatte, verlangte er lautstark und augenblicklich sein Fressen, legte sich auf die Waschmaschine, weil er wusste, sie würde sie dann nicht einschalten, um ihn nicht zu stören, verschwand vollkommen verstört und verschreckt ganz hinten im Wohnzimmerschrank, wenn sie auch nur in die Nähe vom Staubsauger kam, sodass  der Sauger gar nicht erst in die Hand genommen wurde. Am Abend, wenn sie noch immer vor dem Computer arbeitete, legte er sich auf die Tastatur und war durch nichts herunterzubewegen. Das machte sogar Spaß und oft gingen da dann die lustigsten Fenster auf, einmal stand sogar die Schrift Kopf und Frauchen musste den Laptop dann aufstellen wie ein Buch!

Dies alles tat er nur, um seinem Frauchen eine Auszeit zu ermöglichen, aber stur wie sie war, suchte sie sich ständig neue Aufgaben und hetzte weiter durch die Gegend. Schade, dass er ihr nicht verständlich machen konnte, das dies alles nur zu Ihrem Besten geschah.

Wobei er schon zugeben musste, wann immer er mit ihr schmusen wollte, lies sie alles liegen und stehen, um die Zeit mit ihm zu genießen! Sie wusste genau, dass die gemeinsame Erdenzeit begrenzt und dafür um so kostbarer war. Warum nur, sahen die Menschen aber nicht auch, dass die eigene Zeit begrenzt war und jeder Augenblick der ungenutzt verstrich, unwiederbringlich war. Er hörte oft, wie sie davon redeten, dass es gut wäre im Hier und Jetzt zu leben, doch sehr oft gelang es wohl nicht. Oft ertappte er sein Frauchen, wie sie in Gedanken den Einkaufszettel durchging, oder die Arbeiten die noch zu erledigen wären, während sie mit ihm schmuste. War das dann im Hier und Jetzt??? Er versuchte dann immer sein Bestes, sie zurück zu holen, knurrte, fauchte und wenn gar nichts half, setzte er auch gezielt die Krallen ein, ...... was aber war der Dank?? Er wurde ausgeschimpft! Menschen verstanden einfach so vieles nicht, aber er würde nicht aufgeben, sich verständlich zu machen und vielleicht, ja vielleicht konnte ihm ein Hund ja dabei helfen! Auf jeden Fall würde er gleich von Anfang an zeigen, wer hier der Chef im Hause ist.

 

Ich wünsch Euch einen schönen Adventsonntag! Petra

                                                                                                 

(Autor Petra Balaschitz)

 

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