Ich werde aufhören zu rauchen, Alkohol zu trinken, wesentlich weniger essen, mehr putzen, für ausreichend Schlaf sorgen, mindestens 3 x täglich mit dem Hund rausgehen, diszipliniert Klavier spielen, Englisch, streiten und authentisch sein lernen und mich noch intelligenter lesen. So weit so gut. Jetzt geht’s nur noch darum, die Zielsetzung ganz konkret und vor allem schriftlich festzuhalten.
Gut ok, ich habe bereits vor 10 Jahren mit dem Rauchen aufgehört. Aber das werde ich jetzt festigen. Alkohol trinken werde ich ausschließlich, wenn es etwas zu feiern gibt. Ich feiere gerne Geburtstage, Namenstage, alle Feiertage aller Religionen, ich ehre mit einem guten Trunk den Wochenstart, das Wochenende und stoße gerne an, wenn ich mich mit FreundInnen treffe, also meist unter der Woche.
Ich habe mir fest vorgenommen, wesentlich weniger zu essen. Bin nur noch unschlüssig, welche Lebensmittel ich diesbezüglich priorisieren soll. Weniger Obst? Weniger Gemüse? Kohlröschen bekommen mir so gar nicht. Weniger scharfe Gewürze? Ich überlege noch.
Putzen bis die Putzfrau kommt. Um mich nicht ständig zu schämen, dass meine Wohnung so wüst aussieht, habe ich mir vorgenommen mindestens 2 Stunden bevor die Putzfrau eintrudelt die Wohnung zu inspizieren und gegebenenfalls die gröberen Wollmäuse in die Freiheit zu entlassen und die Eingangstür so weit freizuräumen, dass Luise ohne Behinderung und sogar mit Putzeimer in der Hand meine Wohnung betreten kann. Ich bin so nett. Das hatte ich mir ja gar nicht vorgenommen.
Mein Schlafpensum sollte sich einpendeln und der Schlaf erholsam sein. Folglich werde ich nachts weiterhin meine 9 Stunden schlafen und eine Mittagssiesta von etwa 2 Stunden einplanen. Das sollte reichen und wer arbeitet schon mittags bei Minusgraden, zumal es in den Büroräumen schon auch Temperaturschwankungen gibt.
Mindestens 3 x täglich mit dem Hund rausgehen habe ich mir auch vorgenommen. Wobei, wer sagt denn, dass ich da dabei sein muss? So direkt und neben dran meine ich. Muss mich mal erkundigen, wie lange die längsten Leinen sind, die es im Fachhandel so gibt.
Klavier spielen und Englisch lernen wollte ich immer schon mal. Zumindest damit anfangen. Habe auch hier eine Lösung gefunden. Erst mal braucht man ja ein Gehör für Töne. Heißt? Ich höre Radio. So weit zur 1. Lektion. Weiter habe ich noch nicht gedacht.
Ich möchte so gerne Englisch verstehen und sprechen können. Zumindest ein Stück weit über mein Kindergartenenglisch hinaus. Den Namen Schulenglisch hat es nicht verdient. Wenn ich loslege verletze ich die Menschen so oft und das möchte ich nicht mehr. Nein, ich verletze sie nicht verbal, eher durch mein Hand-u. Fußspiel um mich verständlich zu machen, weil mir die Worte ja meist fehlen.
Achja, authentisch sein und streiten lernen wollte ich auch noch irgendwie unterbringen. Jetzt frage ich mich, kann man auch authentisch streiten? Vielleicht kann ich ja beides verbinden, um eventuell doch meine Teilzeit-Anstellung behalten zu können. Sonst wächst mir das alles noch über den Kopf und wirkt sich ungünstig auf mein Schlafpensum aus.
Mir wird gerade bewusst, dass das intelligent lesen der schwierigste Teil wird. Wie misst man intelligent? Ist unsere Politik intelligent – großes Fragezeichen. Sind es unsere Naturwissenschaftler? Sind es unsere Quantenphysiker? Sind es unsere Ärzte oder Energethiker? Ach was, ich lese einfach weiterhin Märchenbücher – die stehen dann zumindest für Politik, manchen Arzt und für`s Gruseln gibt’s dann Geschichten über schwarzmagische Energethiker.
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