Vor gut 25 Jahren, ich hatte eine extreme Tierhaarallergie und von Kind an immer nur Katzen, an die ich mich mit der Zeit gewöhnt hatte, ging ich mit meinem Mann spazieren und wir kamen bei einem Zwinger vorbei, mit zwei Schäferhunden!
Die beiden waren extrem verwahrlost und bellten wie verrückt. Ich frage den Mann, der dort zusammenräumte, was denn mit diesen Hunden sei und warum sie so fürchterlich verwahrlost aussehen würden.
Er meinte, recht uninteressiert, "das ist jetzt eh egal, die Hunde kommen eh weg!" Auf meine Nachfrage hin, was das heißen solle, erklärte er mir: "Naja die Firma wird zugeperrt und die Hunde werden erschossen!"
Darauf antwortete ich ohne nachzudenken und wie aus der Pistole geschossen:" Nein, die Hunde kommen nicht weg, ich kaufe sie Euch ab!"
Es war körperlich spürbar, wie mein Mann neben mir zur Salzsäule erstarrte, er war als Kind gebissen worden und hatte Angst vor Hunden! Er sagte keinen Ton und rührte sich auch nicht mehr.
Der Mann antwortete: "Dann passts ja eh, dann kannst gleich den Zwingerschlüssel haben, jetzt ist nämlich 3 Wochen eh keiner da, kannst sie gleich holen!" sprachs, stieg in sein Auto und fuhr weg!
Ich gebe zu, wenn mir das heute passiert wäre, hätte ich nicht so gelassen reagiert, aber damals hatte ich von Hunden null Ahnung, nicht die beste Ausgangssituation, aber damals war es die Rettung, für mich und die Hunde.
Langsam kam mein Mann wieder zu sich, ich bin ihm ewig dankbar, dass er das Ganze überhaupt mitgemacht hat und frage mich, was ich denn jetzt vorhätte.
Wir gingen Einkaufen, Futter, Bürsten, Spielzeug usw., dann umziehen, das älteste Gewand das ich finden konnte und auf gings, in den Zwinger.
Die beiden haben mich von Anfang an begrüßt wie eine alte Bekannte, mir kein Haar gekrümmt und mich alles machen lassen. Ich hab sie gefüttert, gebürstet mit ihnen gespielt. Aus heutiger Sicht das wohl Wichtigste ich hatte dank meiner Unbedarftheit keine Angst!
Am nächsten Tag wurde in der Firma (mein Vater hatte einen Auto Ersatzteilhandel und dementsprechend Platz, wurde ein Teil als Zwinger umfunktioniert, ich konnte die beiden unmöglich auf die Kunden loslassen, weil ich ja nicht wusste, wie sie reagieren würden.
Ich kaufte 2 riesige Hundehütten, 2 neue Matratzen, die ich auch, ich seh es noch vor mit, mit himmelblauen Leintüchern bezog, naja, sie waren zumindest die ersten 2 Minuten blau, aber immerhin!
Und dann, kam die nächste filmreife Aktion, wie ich noch viel mit den beiden erleben durfte, wir holten sie ab! Das sah dann so aus: Wir beluden den Abschleppwagen mit einem Kastenwagen und fuhren zum Zwinger. Ich stieg aus und mit den Hunden in den Transporter auf dem Abschleppwagen damit die Hunde mit niemand anderem in Kontakt kamen. In der Firma angekommen, das gleich Spiel von vorne, alle waren verschwunden, solange bis die Hunde in Ihrer neuen Heimat angekommen waren.
Dann ging ich wieder einkaufen: Leinen mussten her, schließlich hatte ich zwei Hunde und mit Hunden ging man spazieren. Das Problem: Die beiden kannten soetwas nicht und es waren zwei Schäferhunde, zwei sehr große deutsche Schäferhunde. Um dem ganzen die Krone aufzusetzen kaufte ich also zwei 5 m Leinen, damit die beiden soviel Bewegungsfreiheit bekamen, wie möglich.
Da von unseren Leuten alle verweigerten auch nur in die Nähe der Hunde zu gehen, machte ich also beide fertig und marschierte los.
Das sah dann so aus: Hunde marschierten los, fingen an zu laufen, ich marschierte los, fing an zu laufen, Hunde waren irritiert und bremsten, .... und ich, ... schlug einen mehr oder weniger gekonnten Salto und saß am Hosenboden. Währenddessen hatten sich die beiden um mich versammelt und die Leinen waren ein heilloses durcheinander. Nach 3 Versuchen gab ich auf und stolperte mit den beiden wieder zurück.
Wieder ging ich einkaufen, diesmal zwei ordentliche stabile Lederleinen und ich ging mit beiden Hunden nacheinander um sie einigermaßen im Griff zu haben. Nach ca. 3 Monaten und viele Erfahrungen reifer, ging dann ein Mitarbeiter in der Mittagspause mit mir mit und mein Mann am Abend und am Wochenende. Sie hatten sich gut eingelebt, hatten in der Nacht und an den Wochenenden den kompletten Platz für sich, während der Geschäftszeiten waren sie im Zwinger, allerdings mit großem Auslauf.
Wenn Ihr Lust habt und wissen wollt, wie es weitergeht, gibt es eine Fortsetzung mit Blacky und Gina leben sich ein!
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