
12. Dezember 2015
Paulchen war fassungslos und lief sofort zurück nach Hause, zu seiner himmlischen Mutter und rief schon von weitem: „ich will nicht auf die Erde, ich will nicht auf die Erde“
Seine Mutter erschien lächelnd an der Tür und fragte: „ Ja warum denn nicht, Paulchen?“ „Weil sie unsere Sprache verlernt haben! „ rief Paul.
„Weißt Du“, erklärte die Mutter, „es gibt viele Menschen, die haben sie nicht verlernt und je mehr wir diesen Menschen helfen, desto mehr können sich wieder daran erinnern. „hmm“, Paul dachte angestrengt nach, „dann gehe ich vielleicht doch auf die Erde, aber ich will kein Mensch sein! Was wenn ich die Sprache dann doch auch verlerne, das wäre ja ganz schrecklich! Nein, das will ich nicht, auf keinen Fall!“ „Ach Paul“, meinte die Mutter, „du warst doch schon oft als Mensch auf der Erde, nur kannst Du Dich gerade nicht erinnern, weil Du Dich auf die neue Zeit dort unten vorbereitest, aber Du wirst sehen, es kann auch wunderschön sein!“
Seine Mutter überlegte kurz, dann rief sie Paul zu sich und führte ihn zu einem großen Fenster. „Schau, da kannst Du einen Blick auf die Erde werden, schau Dir alles genau an, dann überlegen wir gemeinsam, was Du machst, und wer Du sein möchtest.“ Paul bekam ganz große Augen, als er das rege Treiben auf der Erde beobachtete. Er sah die Menschen, die herumhetzten, sah andere, die hungerten, Krieg und Gewehrfeuer erschreckte ihn und liesen ihn schnell wo anders hinblicken, er sah die vielen verschiedenen Tiere und bei allen Lebewesen sah er ein kleines Licht leuchten. Bei manchen strahlte es hell und klar, bei anderen wiederum war es dunkel und stumpf und er musste sich sehr anstrengen es überhaupt wahrnehmen zu können.
„Ich möchte ein so strahlendes Wesen werden, wie der Mensch da unten“, rief Paul und zeigte auf ein besonderes helles, strahlendes Licht. „Dann kann ich allen anderen die Dunkelheit erhellen und immer für sie leuchten und alle werden unsere Sprache wieder verstehen!“
„Das wird nicht leicht sein“, meinte die Mutter und runzelte die Stirn. „Weißt Du, viele Menschen brauchen die Dunkelheit um zu lernen und Ihre Erfahrungen zu machen, um daraus zu wachsen, vielleicht werden sie Dich dann zurück stoßen, Dich ablehnen, weil sie dein Licht in solchen Momenten nicht ertragen können!“
Paul hatte aufmerksam zugehört, aber auch die Erde nicht aus den Augen gelassen. Es hatte bemerkt, dass sich die Lichter veränderten, mal strahlten sie mehr, dann weniger, dann flackerten sie, bei manchen erloschen sie fast ganz, nur um dann heller als zuvor zu leuchten.
Und doch gab es Wesen, da war das Licht immer hell und klar, strahlte warm in die Nacht und verbreitete einfach Liebe.
Von seiner Mutter erfuhr Paul, dass es sich dabei um die Tiere handelte. Sie schenkten den Menschen Ihre bedingungslose Liebe, weil sie in jedem einzelnen das strahlend helle Licht erkennen konnten, das tief im inneren in jedem Menschen brannte, egal ob es gerade genährt wurde oder zu verhungern drohte.
Dann werde ich ein Tier, beschloss Paul sofort und war nun bereit, auf die Erde zu gehen um den Menschen zu leuchten, zu helfen, zu dienen, ……
Zur gleichen Zeit, erwachte auf der Erde Kater Paulchen von seinem Mittagsschlaf. Er streckte sich verschlafen, schüttelte sich kurz und schaute sich langsam um.
Er erkannte seinen geliebten Kratzbaum, seinen gemütlichen Fensterplatz, von dem aus er die Vögel beobachten konnte, seinen Futternapf! Gott sei Dank, er war zu Hause bei seinen Dosenöffnern, die ihm jeden Wunsch von den Augen ablasen, naja, er hatte sie ja auch ordentlich trainiert und Ihnen mit ausdauerndem Geschrei klar gemacht, was er wünschte und vor allem wer hier das sagen hatte. Er schüttelte sich, wenn er daran dachte, dass sie versucht hatten, ihn aus dem Bett zu vertreiben?? Ja wo kamen wir denn da hin? Oder gemeint hatten, es würde reichen, ihm nur ein Menu anzubieten, einfach unglaublich! Diese Unsitten hatte er aber ziemlich bald abgestellt und das war Schnee von gestern! Mittlerweile reichte ein vorwurfsvoller Blick, schlimmstenfalls ein ziemlich jämmerliches aber doch nachdrückliches Miau und schon sprangen alle, um seinen Wünschen nachzukommen!
Ja er war mit seinen Mitbewohnern durchaus zufrieden! Noch einmal schüttelte er sich, um den Traum loszuwerden, ein wahrer Alptraum, man stelle sich vor, er wäre gekommen um zu dienen, nicht auszudenken!
Da half am besten etwas Leckeres zu Futtern, miauuuuuu
Einen schönen Samstag Euch alllen!
Autor: Petra Balaschitz